Sonderausstellung

Heinz Battke (1900 - 1966)

(23.02. – 01.06.2025)

Der Künstler Heinz Battke (1900 – 1966) besuchte zunächst von 1918 bis 1921 die private Berliner Kunstschule „A. Propp“, im Anschluss war er Schüler bei Karl Hofer an der preußischen Akademie der Künste in Berlin (1922 – 1925). In der Zeit des Nationalsozialismus zählte Battke zu den sogenannten „entarteten“ Künstlern. Er emigrierte 1935 nach Italien und lebte in Florenz. 1956 kehrte er nach Deutschland zurück und übernahm die Stelle als Leiter der Klasse für Freie Grafik an der „Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule“ in Frankfurt am Main.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Battke auf bedeutenden nationalen und internationalen Kunstausstellungen vertreten: 1951 war er Teilnehmer der Ersten Biennale in São Paulo, 1954 wurden Werke Battkes im Deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig ausgestellt, 1959 auf der documenta 2 in Kassel. Er stellte mehrmals im 1947 gegründeten „Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath“ aus. Werke Battkes waren ebenfalls Teil der privaten Kunstsammlung der Hofheimer Malerin, Mäzenin, Sammlerin und Galeristin Hanna Bekker vom Rath.

In der Kunstsammlung des Stadtmuseums Hofheim befinden sich mehrere Arbeiten Battkes, der Sammlungsbestand mit rund 45 Zeichnungen und Grafiken ist bislang noch nie vollumfänglich in einer Ausstellung gezeigt worden. Landschaften, (Selbst-) Porträts und Stillleben bestimmen das Gesamtwerk. Die Ausstellung stellt in fokussierter Form das Werk des Malers, Zeichners und Grafikers vor. Battke war zudem ein anerkannter Schmuckexperte für Ringe und hat eine große Ringsammlung aufgebaut, die heute im Besitz des Schmuckmuseums Pforzheim ist. Auch Battkes private Sammlertätigkeit wird in der Ausstellung vorgestellt.

Neben Werken von Heinz Battke sind in der Ausstellung Arbeiten von Hanna Bekker vom Rath, Karl Hofer, Rudolf Levy, Hans Purrmann, Emy Roeder und Karl Schmidt-Rottluff zu sehen

Begrüßung
Christian Vogt, Bürgermeister

Grußwort
Ulrich Zorn, Förderkreis Stadtmuseum Hofheim am Taunus e.V.

Einführung
Dr. Inga Remmers, Museumsleiterin

Über den immensen Verlust infolge der Vertreibung und Ermordung tausender Kulturschaffender während des Nationalsozialismus

Tausende von Künstlerinnen und Künstlern aller Disziplinen wurden ab 1933 von den Nationalsozialisten verfemt und verfolgt. Ihre Werke wurden verboten und vernichtet, sie selbst zur Emigration gezwungen oder im Konzentrationslager ermordet. Es war ein kultureller Aderlass nie gekannten Ausmaßes, eine Tragödie, wie sie sich nie zuvor ereignet hat. Rund zweitausend Autorinnen und Autoren und eintausend bildende Künstlerinnen und Künstler waren davon betroffen. Viele von ihnen gerieten nach 1945 zu Unrecht in Vergessenheit.

In seinem Vortrag berichtet Thomas B. Schumann von den schwierigen Lebens- und Arbeitsbedingungen der Exilierten. Er stellt einige der vergessenen Autoren mittels Textauszügen aus den von ihm publizierten Büchern sowie ausgewählte Künstler anhand von Bildern aus seiner 900 Werke umfassenden Kunstsammlung vor. Darüber hinaus erläutert er die Entstehung, Ausrichtung und Intention seiner umfangreichen Sammlung, die Grundlage des in Bonn geplanten „Forums Exilkultur“ sein wird.

Vortrag am Donnerstag, den 22.05.2025 um 20 Uhr
Eintritt: 12 €, erm. 8 €

 

Thomas B. Schumann
Thomas B. Schumann engagiert sich seit vielen Jahren dafür, die Namen und Werke der wegen ihrer politischen Gesinnung oder jüdischen Herkunft aus Deutschland Vertriebenen und Verfolgten wieder bekannt zu machen. Als Publizist, Autor, Herausgeber, PEN-Mitglied, Vortragsreferent, Ausstellungskurator, Sammler und Verleger widmet er sich nunmehr seit vielen Jahren intensiv der deutschen Exil-Kultur von 1933 bis 1945. In dem von ihm begründeten und geleiteten Verlag Edition Memoria erscheinen ausschließlich Werke von – bekannten wie unbekannten – exilierten Künstlern und Schriftstellern, wie z.B. Judith Kerr, Elisabeth Mann Borgese, Georg Stefan Troller, Georg Kreisler, Max Osborn, René Halkett oder Stephan Lackner.

Er besitzt eine einzigartige Sammlung zum Thema Exil: tausende Bücher, oftmals Widmungsexemplare, Briefe und Manuskripte von Exil-Autoren, hunderte Gemälde von Exil-Künstlern sowie mehrere komplette Nachlässe von Emigranten. Im November 2017 erhielt Schumann für sein Engagement den renommierten Hermann-Kesten-Preis des deutschen PEN-Zentrums.

Führungen am Sonntag
Sonntags, 02.03., 16.03., 30.03., 13.04., 27.04., 11.05., 01.06., jeweils 11.15 Uhr

Lunch Break – Expressführungen
Mittwochs, 05.03., 19.03., 02.04., 07.05., 21.05., jeweils 12.30 Uhr

Unkonventionell zeichnen

„Wie zeichne ich das richtig?“ Diese Frage ist im Workshop nicht von Bedeutung, denn es geht nicht um handwerkliches Können, sondern darum, frei und experimentell ins Zeichnen zu finden. Wir lassen Körperideale sowie eine strenge Abbildhaftigkeit hinter uns und gehen unkonventionelle Wege, indem wir mit verschiedenen Zeicheninstrumenten arbeiten und dem Zufall Raum geben.

Donnerstags, 06.03., 20.03., 03.04., 15.05.2025
jeweils 18.00 Uhr
Dauer: ca. 2 h;
Preis: 16 € inkl. Material

Kater über Regenschatten und andere Fantasiewesen aus Abdrücken

Hast du schon einmal mit Abdrücken gemalt? In der Museumswerkstatt erschaffen wir mit der Technik der Frottage Tiere und Fantasiewesen! Dabei legst du ein Blatt Papier auf eine interessante Oberfläche und malst darüber, wodurch faszinierende Muster und Formen entstehen. Lass deiner Fantasie freien Lauf und sei gespannt, welche erstaunlichen Wesen du zum Leben erwecken wirst!

Mittwochs, 26.03., 07.05., 28.05., jeweils 15.00 Uhr und sonntags, 16.03., 27.04., jeweils 11.30 Uhr; Dauer: ca. 2 h
Preis: 5 € inkl. Material

Schneckenringe gestalten

Das Deutsche Goldschmiedehaus Hanau ist zu Gast in Hofheim! Gemeinsam mit der ausgebildeten Goldschmiedin Rosa Mauro gestalten wir aus Draht und farbigen Perlen einzigartigen Schmuck. Nach einem kurzen Besuch der Ausstellung kreieren wir eigene Ringe, ein besonderes Unikat entsteht. Für Kinder ab 8 Jahren.

Sonntags, 04.05., 25.05., jeweils 11.30 Uhr
Dauer: ca. 2 h
Preis: 12 € inkl. Material

Führungen für unterschiedliche Altersgruppen

Altersgerechte dialogische Führungen bieten wir auf Anfrage an. Auf individuelle Wünsche und Bedürfnisse gehen wir dabei gerne ein.

Dauer: ca. 1 h; Preis: 1 €

 

Von Strich und Linie zur Selbstdarstellung

Im Workshop greifen wir selbst zum Blatt Papier und experimentieren mit verschiedenen Zeichenwerkzeugen. Skizzieren wir alle dasselbe Bild, wenn eine Person ein Werk beschreibt? Fehlen uns beim Beschreiben manchmal die Worte? Und wie stellen wir uns selbst dar? Das Niveau lässt sich für verschiedene Klassenstufen anpassen.

Grundschule bis gymnasiale Oberstufe; Dauer: ca. 1 h; Preis: 1 €

 

Leben im Exil

Zu Battkes Freunden und Bekannten in Florenz zählten u.a. Rudolf Levy, Hans Purrmann und Emy Roeder, die wie er vor dem nationalsozialistischen Deutschland Zuflucht in Italien gesucht hatten. In der Führung sprechen wir über das Leben im Exil. Im Mittelpunkt steht das Schicksal des Juden Rudolf Levy, gegen dessen Deportation sich Battke vergeblich einsetzte.

Für Jugendliche ab 15 Jahren; Dauer: 1 h; Preis: 1 €