Vortrag "Man emigriert eben auf Lebenszeit" (Georg Stefan Troller)
Donnerstag, 22. Mai 2025
| ab 20:00 Uhr
|Stadtmuseum Hofheim am Taunus
Tausende von Künstlerinnen und Künstlern aller Disziplinen wurden ab 1933 von den Nationalsozialisten verfemt und verfolgt. Ihre Werke wurden verboten und vernichtet, sie selbst zur Emigration gezwungen oder im Konzentrationslager ermordet. Es war ein kultureller Aderlass nie gekannten Ausmaßes, eine Tragödie, wie sie sich nie zuvor ereignet hat. Rund zweitausend Autorinnen und Autoren und eintausend bildende Künstlerinnen und Künstler waren davon betroffen. Viele von ihnen gerieten nach 1945 zu Unrecht in Vergessenheit.
In seinem Vortrag berichtet Thomas B. Schumann von den schwierigen Lebens- und Arbeitsbedingungen der Exilierten. Er stellt einige der vergessenen Autoren mittels Textauszügen aus den von ihm publizierten Büchern sowie ausgewählte Künstler anhand von Bildern aus seiner 900 Werke umfassenden Kunstsammlung vor. Darüber hinaus erläutert er die Entstehung, Ausrichtung und Intention seiner umfangreichen Sammlung, die Grundlage des in Bonn geplanten „Forums Exilkultur“ sein wird.
Thomas B. Schumann engagiert sich seit vielen Jahren dafür, die Namen und Werke der wegen ihrer politischen Gesinnung oder jüdischen Herkunft aus Deutschland Vertriebenen und Verfolgten wieder bekannt zu machen. Als Publizist, Autor, Herausgeber, PEN-Mitglied, Vortragsreferent, Ausstellungskurator, Sammler und Verleger widmet er sich nunmehr seit vielen Jahren intensiv der deutschen Exil-Kultur von 1933 bis 1945. In dem von ihm begründeten und geleiteten Verlag Edition Memoria erscheinen ausschließlich Werke von – bekannten wie unbekannten – exilierten Künstlern und Schriftstellern, wie z.B. Judith Kerr, Elisabeth Mann Borgese, Georg Stefan Troller, Georg Kreisler, Max Osborn, René Halkett oder Stephan Lackner.
Er besitzt eine einzigartige Sammlung zum Thema Exil: tausende Bücher, oftmals Widmungsexemplare, Briefe und Manuskripte von Exil-Autoren, hunderte Gemälde von Exil-Künstlern sowie mehrere komplette Nachlässe von Emigranten. Im November 2017 erhielt Schumann für sein Engagement den renommierten Hermann-Kesten-Preis des deutschen PEN-Zentrums.
Der Vortrag beginnt um 20.00 Uhr. Der Eintritt kostet 12 Euro, ermäßigt 10 Euro pro Person.
Anmeldung im Stadtmuseum unter der Telefonnummer 06192 202-540 oder per Mail an: stadtmuseum(at)hofheim.de.
Veranstaltungsdetails
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Donnerstag, 22. Mai 2025
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- ab 20:00 Uhr
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